Saalburg-Ebersdorf - Tröstau

Bereits nach dem Aufstehen bewegte mich der Gedanke, wie ich die Etappe schaffe und weniger, was mir alles so fabelhaftes vermutlich begegnet. So entwickelte sich auch der Tag: Zunächst spürte ich noch jede Muskelfaser von den gestrigen Anstiegen, später dann meinen Rücken und dann kamen Wind und Regen als Beilagen noch dazu. Erst eine gute Portion Nudeln zum Mittagessen in Hof weckten meine Lebensgeister und ich öffnete meine Augen wieder für die Schönheit um mich herum. Entsprechend sind die Bilder fast alle nach der Mittagspause entstanden. - Das erste Bild zeigt meinen ersten Anstieg nach wenigen Kilometern; hier galt mein Respekt weniger der Steigung (die hatte es allerdings auch in sich), sondern der schmalen Straße ohne Radweg und den mit Schwung herabfahrenden Autos.

Als ich die Reise vor fast einem Jahr plante, freute ich mich, nicht nur die Mündung in die Elbe sehen zu können, sondern bis zu ihrer Quelle reisen zu dürfen. - Als ich vor vielen Jahren bei den Isarquellen war, empfand ich die Stimmung als sehr berührend. Nun war ich in gespannter Erwartung, was mir hier begegnete. Als ich die Quellen erreichte, hatte ich bereits 1000m Anstieg hinter mir und ca. 72km in den Knochen. Die letzten Meter schob ich das Rad; einerseits aus Respekt vor dem Ort und andererseits wäre die Steigung mit Gepäck mir auch zu schwierig geworden. Ich freute mich, über das erneute Erleben der Stille, ähnlich, aber doch anders wie an der Isar. Es ist ein Ort, den ich als Frische und Stille ausstrahlend empfand. - Umso irritierter war ich, als nach ca. 30 Minuten zwei Mountain Biker den Berg herunterdonnerten, ein Selfie schossen und sogleich weiter bergabwärts stoben.

Im Ziel las ich dann von meinem Navi ab: 90,83km und ein Anstieg von 1.195m. - Ich war glücklich und stolz angekommen zu sein. Nach dem Abrüsten des Rades genoss ich ein alkoholfreies Weizen mit den unterwegs erworbenen Landjägern in der untergehenden Sonne auf dem Balkon des Zimmers. Morgen ist Ruhetag.